Städtereise Cairo | 19. – 23.07.2009


19. Juli – Ankunft
Als wir uns für Cairo entschieden haben, war der Flug noch leer. Doch in der letzten Woche füllte er sich immer mehr und mehr und wir mussten richtig zittern, dass wir keinen Platz mehr erhalten. Nachdem Simi bereits bei der Security den Haarspray und die Sonnencreme abgeben musste, haben wir am Gate dann sehr schnell unsere Plätze bekommen. Das Abenteuer: drei Frauen alleine in Cairo konnte also starten. Dank Windhilfe dauerte der Flug nur knapp drei Stunden. Bei der Einreise dachten wir, dass wir  das Visum am Zoll-Schalter kaufen können. Nachdem wir dann ca. 20 Minuten angestanden sind und endlich an der Reihe waren, sagte uns der Herr in weiss (sah au wie ein Matrose), dass wir das Visum am Bankschalter kaufen müssen. Bezahlen konnte es man natürlich nur mis US-Dollar. Hier wäre also schon mal die erste Abzocke. 90% müssen vermutlich zuerst mal US-Dollar wechseln. Wir waren aber vorbereitet und hatten Dollar-Scheine dabei "". Anschliessend konnten wir dann endlich einreisen.

Abgeholt wurden wir von Samiha (ägyptische Arbeitskollegin von mir). Allerdings wussten wir nicht, wie sie aussah und sie wusste nicht, wie wir aussehen. Doch sie erkannte uns gleich und hat uns angesprochen. Sie fuhr uns netterweise vom Flughafen in das Hotel, welches ca. 30 Kilometer entfert liegt. Damit wir gleich einen Überblick über die Stadt bekommen haben, fuhr sie quer durch die Stadtmitte.

Die ersten Eindrücke: Verkehrschaos pur. Aus zwei Spuren mach 4 und aus drei Spuren mach 5. Verkehrsregeln gibt es nur eine: Fussgänger haben KEINEN Vortritt. Versicherung oder Ähnliches existiert nicht. So sind auch alle Autos verbeult und verrostet. Die Stadt ist von Smog umhüllt.

Nach dem Zimmerbezug brauchten wir zuerst mal eine Abkühlung im Pool. Wobei unter einer Abkühlung haben wir etwas anderes verstanden (Wassertemperatur 29 Grad). Anschlissend machten wir uns auf den Weg zum Supermarkt. Samiha hat uns auf der Fahrt gezeit, wo die nächsten Einkaufsmöglichkeiten sind. Auf dem Weg dorthin, mussten wir drei mal eine 5-spurige Strasse überqueren. Die Einheimischen waren sehr hilfsbereit und halfen uns bei diesem gefährlichen Vorhaben. Der Eine wollte uns dann schon in ein Nebengässchen überreden: er wisse ja schlisslich wo die Supermarks sind…. wir haben dann aber dankend abgelehnt. Nach ca. 20 Minuten sind wir dann bei der Strasse, welche wir suchten angekommen. Allerdings war weit und breit kein Supermarkt. Aber es hatte einige Kiosks. Da die Verkäufer nicht mit sich handeln liessen, haben wir dann erst beim Dritten das Wasser gekauft, wobei der Erste am günstigsten gewesen wäre.

Zum Znacht haben wir im Hotel Italienisch gegessen. Die Pizza war ganz ok. Nur die laute Musik hat uns gestört.
Als wir zu Bett wollten, war es eine Affenhitze im Zimmer. Schnell haben wir gemerkt, dass die Klimaanlage kaputt ist. Also bestellten wir um 23 Uhr noch den Room Service. Schnell und effizient wurde die Klimaanlage reperiert. Doch in der Nacht war es extrem heiss und vor allem auch sehr laut.

20. Juli – Pyramiden von Giseh
Nach einer Nacht mit wenig Schlaf und viel Hitze, überraschte uns das Frühstücksbuffet mit hausgemachten Zopf und Schweizer Birchermüäsli "". Die Suche nach einem Transportmittel zu den Pyramiden gestaltete sich etwas schwierig. Schlussendlich haben wir bei der Rezeption ein normales Taxi bestellt. Doch erhalten haben wir einen Tourguide. Wir wurden schon etwas stutzig, weil niergends Taxi am Auto angeschrieben war. Auf der Fahrt hat er uns dann überredet, dass er uns auch innerhalb dem Pyramiden-Gebiet chauffiert. Nachdem wir gesehen haben, wie sich die Tourguides unten am Tor auf die Touristen gestürzt haben, haben wir zugestimmt. Ismail hiess der Fahrer und hatte sogar Deutsch gesprochen. Zu Beginn war er ganz nett und hat noch einige geschichtliche Hintergründe erzählt. Wir waren auch froh, dass wir mit dem Auto unterwegs waren, da die Distanzen bei über 40 Grad zu Fuss doch noch sehr weit gewesen wäre.
Bei der Chephren Pyramide wollten wir in die Pyramide hinein. Leider, so mussten wir feststellen, konnte man vor der Pyramide keine Tickets kaufen. Wir hätten sie beim Haupteingang kaufen sollen. Unserer Fahrer wurde dann schon etwas sauer, weil er einen Riesenbogen fahren musste und sogar das Areal verlassen musste. Da wir ihn nach der Lichtshow beim Sphinx gefragt haben, zeigte er uns noch ein Platz, von wo aus wir die Show (jeweils Abends) kostenlos hätten sehen können. Wir fuhren dann in kleine Gässchen hinein und uns wurde es schon etwas unwohl. Simi wollte dann gar nicht aussteigen und da wurde er richtig sauer. Wir haben uns dann doch entschlossen auf die private Dachterasse zu gehen. Haben aber entschieden, dass wir in diese Gegend Nachts sicher nicht mehr gehen. Der Fahrer wurde immer wütender, weil er sich beleidigt fühlte, dass wir ihm nicht vertrauten.
Als wir dann endlich wieder am Eingangstor waren, wollten wir die Sache so schnell wie möglich hinter uns bringen und vor allem der Fahrer los werden. Mit etwa Charme konnten wir wenigstens nochmals die selben Tickets für dein Eintritt benützen. Als wir dann wieder bei der Chephren Pyramide waren, mussten wir dort die Kameras abgeben, da keine Fotos im Innern erlaubt sind. Dabei hatten wir ein ungutes Gefühl. Da Simi und ich aber sowieso gleich wieder rückwärts hinaus gelaufen sind, wegen der stickigen Luft,  konnten wir die Kameras wieder in unsere Obhut nehmen. Dann besichtigten wir dann noch kurz den Sphinx, welcher auf den Bildern viel grösser erscheint als er tatsächlich ist.

Endlich wieder im Hotel angekommen, wollte Ismail (der Fahrer) natürlich mehr Geld als vereinbart, da er wegen uns eine Extrarunde einlegen musste. Wir blieben aber hart und flüchteten aus dem Auto. Anschlissend relaxten wir noch einige Stunden am Pool, bevor wir uns am Abend dann am Buffet verpflegten.

21. Juli – Down Town
Für diesen Tag haben wir bereits am Abend zuvor eine Limouse des Hotels reserviert. Simi hat sich entschieden im Hotel zu bleiben, da es ihr nicht wohl war. Der Fahrer Mohammed sprach Englisch mit einem arabischen Akzent. So haben wir ihn nicht ganz immer verstanden (oder wir waren jeweils nicht sicher ober nun arabisch oder englisch gesprochen hat). An diesem Tag gesehen haben wir das koptische Viertel mit der hängenden Kirche, den Khan el Khalili-Bazar, die Zidadelle mit der Mohammed Ali Moschee sowie auch das Ägyptische Museum. Der Bazar war nicht so belebt, wie wir uns das vorgestellt haben. Vielleicht lag es daran, dass gerade Gebetszeit war. Die Händler sind auch sehr freundlich. Klar, alle versuchen etwas zu verkaufen, aber ein einmaliges Nein Danke reicht um sie los zu werden. Also sehr angenehm. Gekauft haben wir auch nur ein Schal für Simi, damit sie auch noch was vom Bazar hatte.
Das Museum war leider nicht klimatisiert aber trotzdem sehr interessant. Leider waren Fotos nicht erlaubt. Um 16.30 haben wir mit Samiha im Büro abgemacht. Dies war dann auch das Ende für Mohammed. Obwohl im Hotel ein Fixpreis abgemacht wurde, wollte er mehr Geld, er habe ja schliesslich einen guten Job gemacht… Aber auch da blieben wir hart.

Im Lufhansa/Swiss Büro lernten wir noch alle Leute kennen, mit welchen ich zu tun habe. Anschliessend haben wir zusammen mit Samiha in einem Ägyptischen Restaurant  gegessen. Da gegrillte Hähnchen war sehr lecker sowie auch die Knoblisauce "". Da Samiha am Abend noch einen Termin hatte, konnte Sie uns nicht ins Hotel fahren. Sie hat aber ein Taxi am Strassenrand angehalten und einen Fixpreis abgemacht. Über diese Sorte von Taxi steht im Reiseführer:  … die schwarz-weissen, meist verbeulten Taximodelle (Fiat, japanische Modelle), zwar sprechen deren Fahrer sehr selten englisch, aber sie fahren mit ihren manchmal abenteuerlichen Rumpelkisten zu einem geringeren Entgelt…. Und in der Tat, war es sehr günstig trotz Umweg. Natürlich kennen diese schwarz-weissen Taxis auch keine Gurte sowie sind alle Anzeigen vorne ausgebaucht. So quasi low-cost nennt man das. Aber auch das muss man erlebt haben. Claudia und ich verfolgten dann in der Nähe des Hotels auf dem Roof Café den schönen Sonnenuntergang (leider nicht hinter den Pyramiden).

Die anschlissende Wasser-Suche war erfolglos, da der Verkäufer 5 EGP wollte (am Montag haben wir 3 bezahlt). Wir haben uns gedacht, dass wir lieber 18 EGP im Hotel zahlen, als am Kiosk 5 "".

22. Juli – Pyramiden von Sakkara
Gleich am morgen wollten wir eine Limousine (Auto) des Hotels buchen für einen Trip nach Sakkara. Der Tischbesetzer wollte uns eine Limousine für 300 anbieten. Am Vortag hatten wir das Auto für 6 Stunden und 60 Kilometer für 215. So konnte es nicht sein, dass wir für ca. 3 Stunden und 40 Kilometer 300 bezahlen. Es stellte sich dann heraus, dass der gute Herr bald Feierabend hatte und sich die Mühe nicht mehr machen wollte uns die Reservation zu machen. Etwas genervt haben wir uns dann ans Frühstückbuffet gemacht. Nach dem Frühstücken war dann auch eine andere Person am Desk. Schnell konnten wir uns auf ein Deal einigen. Da Mohammed am Tag zuvor ganz ok war, fragten wir nach, ob er uns Mohammed bestellen kann. Nach ca. 30 Minuten kam dann Mohammed, allerdings war das ein komplett anderer Mohammed "" . (Heisst ja auch nur fast jeder zweiter Mohammed). Gleich zu Beginn fragten wir, ob wir irgendwo halten können um Wasser zu kaufen. Er war dann auch gleich so nett, dass er die Flaschen zum ägyptischen Preis eingekauft hat. Zum Glück haben wir nicht am Vorabend die flaschen für 5 gekauft.""

Mohammed war sehr gesprächig, aber er sprach sehr gut Englisch, somit war es recht einfach zu kommunizieren. Natürlich wollte auch er es probieren uns in Parfüm, Medizin und Teppichläden zu fahren. Doch es reichte jeweils ein einfaches Nein und das Thema war vom Tisch.

In Sakkara angekommen, besorgte er uns netterweise auch die Eintrittskarten. Innerhalb des Areals war es super, dass wir ein Auto hatten, da die Distanzen in der brütenden Hitze zu Fuss kaum zu bewältigen gewesen wären. In Sakkara steht die älteste Pyramide (Stufenpyramide des Djoser). Ebenso sind in der Nähe noch viele weitere Gräber zu besichtigen. Überall stehen die Beduinen bereit, um Souvernis zu kaufen oder ein bisschen Guide zu spielen.

Die Gegend ist wirklich einen Besuch wert. Denn obwohl es wieder Pyramiden sind, unterscheiden sie sich deutlich von jenen in Cairo. Und Sakkara liegt nur ca. 20 Kilometer von den Pyramiden in Cairo entfernt.

Am Nachmittag haben wir noch einige Stunden am Pool verbracht und die Sonne genossen. Da fing dann auch schon die Unruhe in meinem Magen an. Vor dem Essen haben wir an der Rezeption noch ein Yellow Cab für den Flughafen am nächsten Tag bestellt.  Gemäss Reiseführer wurden Yellow Cabs speziell für Touristen eingeführt. Grundsätzlich sollte der Betrag nach dem Taxameter abgerechnet werden und die Fahrer haben einen Englisch Grundkurs absolviert. Klingt nach: super toll: kein Verhandeln notwendig.

Abend haben wir super mega fein im thailändischen Restaurant des Hotels gegessen. Ist zu empfehlen. Nach dem Essen meinte der Rezeptioniest, dass wir doch nicht mit dem Yellow Cab fahren sollen, denn sie seien sehr unzuverlässig und wir sind dann allenfalls nicht pünktlich am Flughafen. Vermutlich wollte er uns einfach wieder die Limousine vom Hotel andrehen. Wir haben dann aber dankend abgelehnt und wollten die Erfahrung mit dem Yellow Cab auf uns nehmen.

23. Juli – Rückfahrt / Rückflug
Nach einer durchzächten Nacht (Durchfall am Laufmeter) blieb ich am morgen im Bett, während sich die anderen beiden noch zwei Stunden am Pool vergnügten. Und dann war es auch schon Zeit uns bereit zu machen. Das Yellow Cab haben wir auf 12 Uhr bestellt. Gekommen ist es um 11.50 !!!! Also gar nix von wegen Unpünktlichkeit. Als wir eingestiegen sind, haben wir uns nochmals kurz vergewissert, dass es wirklich nach Kilometer abgerechnet wird. Der Taxameter hing nach unten, so dass der Display nicht ersichtlich war. Vom Hotel zum Flughafen hätte es nach Kilometer ca. EGP 70 kosten sollen. Während der Fahrt versuchten wir noch mit dem Fahrer zu kommunizieren. Doch das Englisch war miserabel und er hat uns nicht verstanden und wir ihn nicht. Auf der Strecke sahen wir dann einen Abzweiger, welcher mit Airport angeschrieben war, doch er furh einfach geradeaus. So mussten wir ca. 15 Kilometer weiter fahren. Kurz vor dem Flughafen hat er noch am Taxameter herum gedrückt so war dann der Endpreis am Flughafen EGP 140. Also das Doppelte. Nach einer kurzen Diskussion ohne Verhandlungsglück haben wir ihm einfach 100 gegeben und sind davon gelaufen. Fazit: also nicht mal den Yellow Cabs – den eigens für die Touristen gemachten Taxis – kann man trauen. Da er schnell und pünktlich war, mussten wir dann noch recht lange am Flughafen warten.

Auf dem Rückflug hatten wir noch ganz kleine Turbulenzen, welche Simis und mein Magen reizten. Doch von den heftigen Gewittern, die einige Minuten zuvor gewüttet hatten, haben wir zum Glück nichts gemerkt.

Anzahl Reisetage: 5

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