Cameroon in 4 Tagen | 11. – 14.11.2010


Viele haben sich gefragt, warum wir nach Cameroon gehen und was wir dort überhaupt machen werden. Die Idee entstand bei einem Mittagessen von Claudia (auch Swiss Mitarbeiterin und Bekannte von Adrian) und Daniela. Beide meinten, sie würden gerne mal Cameroon besuchen, da es mal was ganz anderes ist. Adrian war natürlich auch sofort mit von der Partie, so wurde nicht lange gewartet, sondern es wurden gleich Nägel mit Köpfen gemacht. Als erstes kontaktierten wir die lokalen Swiss Mitarbeiter in Douala und fragten nach Tipps. Schnell war klar, dass es in den Städten Douala und Youndé nichts Besonderes zu besichtigen gab. So war unser Entscheid schnell gefällt, dass wir nur eine Nacht in Douala bleiben und dann nach Kribi an den Strand fahren werden für das Wochenende.

Das Visum erhielten wir sehr speditiv und ohne Probleme und die Flüge sahen auch problemlos aus, so stand der Abenteuerreise nichts mehr im Wege.
Der Abflug verzögerte sich leicht, da eine Passagierin, die ausgeschafft wurde etwas Tumult machte. Die Frau machte auf sich aufmerksam mit weinen und schreien, so sympathisierten sich weitere 40 Passagiere mit der Frau. Der Maitre de Cabin entschied sich dann, die Frau auszuladen, weil er es für die anderen Passagiere nicht verantworten konnte 6 Stunden unter diesen Umständen zu fliegen. Die Frau wurde dann in Begleitung von zwei Polizisten aus dem Flugzeug gebracht. Es war eine sehr unangenehme Situation, die zu Herzen ging. Klar, es gibt immer beide Seiten… (aber dies muss ja hier jetzt nicht erläutert werden). Nach diesem Zwischenfall hatte noch ein Anschlussflug, auf welchen wir warten mussten, Verspätung. Als wir dann endlich abheben konnten, versuchten wir natürlich jede Einzelheit der neuen Business Class aus. Zudem genossen wir eine super Sicht auf die Schweizer Alpen. Der Flug ging sehr kurzweilig mit Film schauen, Schwätzchen mit der Crew und Essen vorüber.
In Douala angekommen wurden wir von Erwin (Swiss Country Manager) abgeholt und zum Restaurant gefahren, wo Anne-Marie und Jean-Paul uns erwarteten. Diese beiden sind die lokalen geschäftlichen Kontaktpersonen von Daniela. Bei einem gemeinsamen kamerunischen Nachtessen zu sechst konnten wir die ersten Eindrücke von Douala gewinnen. Das Essen war sehr lecker und Daniela war erleichtert, dass es neben dem vielen Seafood auch noch Chicken gabïS.

Spät abends wurden wir zur Unterkunft gefahren. Zum Glück hatte Anne-Marie die Unterkunft informiert, dass wir etwas später eintreffen werden. Denn die Unterkunft war eine kirchliche Missionsstelle und natürlich war um Mitternacht niemand mehr auf, ausser den Nachtwärtern. Diese waren nicht sehr erfreut, dass wir so spät noch eintrudelten. Der Erste Eindruck war also etwas suspekt. Wir hätten zwar zwei Zimmer gehabt, aber da es in einem Zimmer drei Betten gab, schliefen wir alle drei im selben Zimmer. Adrian und Claudia konnten kaum schlafen, es war extrem heiss im Zimmer und die Klimaanlage machte einen riesen Lärm. Daniela hingegen hatte eine gute Nacht. Am morgen früh wurden wir mit Kirchengesang geweckt. Was für ein Erlebnis. Nach einer kurzen Dusche, wurden wir dann auch schon wieder von Jean-Paul abgeholt und zum Swiss-Büro gefahren. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde hiess es dann leider auch schon wieder Abschied nehmen, denn wir machten uns auf den Weg nach Kribi. Aber zuerst mussten wir noch Geld wechseln, zum Glück hatte dass ein Swiss Mitarbeiter übernommen, so hatten wir einen super Kurs bekommen.

Die Fahrt nach Kribi (ca. 200km) dauerte rund vier Stunden. Leider war unser französisch zu schlecht, um uns mit dem Fahrer tiefer zu unterhalten. Bei einem kurzen Halt in Edéa haben wir gefrühstückt (einfach, aber genau das Richtige). Während der Fahrt mussten wir eine militärische Kontrollstelle passieren. Der Fahrer verlangte unsere Pässe und regelte die Formalitäten. Die Strassen waren erstaunlicherweise in einem super Zustand. Die letzten paar Kilometer mussten wir abseits der Hauptstrasse fahren. Die Achsen wurden teilweise arg beansprucht, aber es war abenteuerlich.

Beim einchecken mussten wir dann lernen, dass die afrikanische Uhr etwas langsamer tickt. Aber da wir ja keinen Stress hatten, spielte uns das auch keine Rolle. Nachdem wir unsere Zimmer beziehen konnten und uns umgezogen hatten, hängten wir den ganzen Nachmittag am wunderschönen Strand von Kribi. Es war zwar etwas bewölkt, aber von den Temperaturen war es genau richtig (nicht zu heiss). Das Meer war etwas braun gefärbt, ob es einfach so ist, oder von den Ölbohrungen in der Nähe, konnten wir leider nicht raus finden (die weissen Badehosen und Bikini sind auf alle Fälle nun braun – auch nach dem waschen). Das Nachtessen haben wir im Hotelrestaurant genossen. War alles sehr, sehr lecker.
In der Nacht wütete ein heftiges Gewitter. Es fühlte sich an, als sei die Hütte auf hoher See. Am nächsten Morgen war aber kaum noch etwas ersichtlich von diesem Unwetter.
Gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf zum Chutes de la Lobé (15 Gehminuten vom Hotel entfernt). Das ist ein Wasserfall, wo der Fluss Lobé ins Meer endet. Nach ca. 10 Minuten kamen wir nicht mehr weiter, da gerade ‚Flut’ war und wir die Kameras dabei hatten. Unsere ‚Not’ wurde aber schnell von der anderen Seite von Einheimischen erkannt und sie deuteten uns an, dass es durch den Dschungel einen Weg hat. Er kam uns dann sogar einer entgegen und begleitete uns nachher noch 10 Minuten. Natürlich wollte er uns eine Bootsfahrt verkaufen, aber auch nachdem wir nein sagten, war er sehr hilfsbereit und nicht beleidigt, was wir sehr schätzten. Ich hätte dem regen treiben am Strand stundenlang zuschauen können. Die schöne Landschaft und die gut gelaunten Leute haben mich durchs Band fasziniert.
Während wir bei einer Cola im Strandrestaurant die Aussicht genossen, bekamen Adrian und Claudia Lust auf Crevetten. Leider hatten wir (ausser Claudia) kein Geld dabei. Aber für die leckere und superfrische Speise reichte es gerade noch. Daniela wollte dann noch unbedingt ein Bild von einem Strandhändler… Naja die Verhandlungen waren eher zäh und da das Geld im Hotelzimmer geblieben ist, war es sowieso schwierig. Der Verkäufer hat sich allerdings bereit erklärt, nachher mit uns zum Hotel zu kommen. Irgendwann hatte er allerdings keine Geduld und so machte sich Daniela zurück zum Hotel um Geld zu holen, während die anderen beiden die Crevetten verspeisten. Auf dem Weg begegnete ich vier kleinen Kindern, die am Meer spielten. Als sie mich entdeckten, lachte mich einer extrem herzlich an. Ein ganz schöner Moment. Eine halbe Stunde später, war dann der Tauschvorgang (Bild gegen Geld) abgeschlossen. Das Bild war zwar einfach zu transportieren, weil es keinen Rahmen hat, aber da wir es nun noch in der Schweiz auf ein Rahmen aufziehen müssen, kommt es zum Schluss trotzdem extrem teuer. Aber macht nix, dafür haben wir eine schöne Erinnerung an Cameroon und der Verkäufer konnte sich ein leckeres Nachtessen gönnen ïS.
Den späten Nachmittag verbrachten wir nochmals am Strand. Dadurch dass nirgends Hektik herrschte, kamen uns die Minuten doppelt so lange vor wie üblich. Das Resultat: wir waren nach diesen 2.5 Tagen strand total ausgeruht und relaxed. Schade mussten wir am nächsten Tag schon wieder nach Hause. Das Wetter, das Essen und das relaxte Leben hätten wir gut noch einige Tage ertragen können. Beim Abschluss-Nachtessen brauchten wir viel Geduld. Das Restaurant war knall voll und wegen Krankheitsabsenzen hatte es nur einen Koch, welcher nur zwei Herdplatten benützteïS. Aber es war trotzdem sehr lecker und auch die Spaghetti.
Am Sonntagmorgen genossen wir die letzten Stunden noch am Strand. Nach dem Mittagessen (Barbecue) fuhren wir mit dem Taxi vier Stunden zum Flughafen nach Yaounde. Zum Glück hatten wir noch separate „Business Class“ Kleider zum wechseln dabei, weil das Taxi keine Klimaanlage hatte. Der Flug war fast zu kurz um das flache Bett zu geniessen, zudem hatte das überlaute Schnarchen von einem Passagier den ruhigen Schlaf verhindert. Vielleicht war der Schlaf auch nicht so einfach zu finden, weil so viele unvergessliche Eindrücke verarbeitet werden mussten.

Fazit: Abgesehen vom teuren Visum, lohnt sich ein Besuch in Cameroon durchaus. Wir haben uns immer sicher gefühlt und wurden sehr herzlich aufgenommen. Auch das Essen ist hervorragend. Es war ein perfekter, natürlich wie immer zu kurzer, Ausflug nach Westafrika.

Anzahl Reisetage: 4

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