Grand Canyon | 29.08 – 01.09.2011


29. August Las Vegas – Grand Canyon
Um 11.45 kam uns Road Bear (unser Camper-Vermieter) im Hotel abholen. Also mussten wir schauen, dass wir bis dann gefrühstückt und ausgecheckt hatten. Was nicht ganz so einfach zu berechnen war. Denn irgendwie haben die Amerikaner die Logistik mit einer gewissen Effizienz nicht erfunden. So entstehen bei den einfachsten Sachen, riesen Schlangen. Und so stimmte dann natürlich auch unsere Abrechnung nicht. Nachdem sie uns 70 Dollar für das Frühstück verrechnen wollte und wir aber gemäss der Frau Eincheck dieses inklusive hatte, meinte sie nur, sie kann unsere Buchung nicht aufrufen. So mussten wir am Schluss gar nichts bezahlen, obwohl wir eigentlich noch $40 für ein Nachtessen bezahlen sollten. Obwohl wir dies erwähnt hatten, mussten wir nichts bezahlen weil diese Rechnung im System nicht vorhanden war. Also alles in allem hatten wir einen super Aufenthalt für wenig Geld.
Für mich bleibt es aber schon irgendwie ungerecht, wie viel Geld hier just for fun ausgegeben wird und in anderen Teilen der Welt gehungert wird.

Der Transfer zur Campervermietung hat wunderbar funktioniert und nach ca. einer Stunde Instuktion und Papierkram konnte es los gehen. Es ist schon ein Riesengefährt und kann nicht mit einem Auto verglichen werden. Obwohl auch Adi Respekt hatte zum fahren, meisterte er das Abfahren natürlich ohne Probleme. Der erste Halt war schon nach 2 Minuten, denn dort war der Supermarkt. Grosseinkauf war angesagt, und in Anbetracht dessen, dass für jeweils 2-3 Produkte ein Sack gebraucht wird, hatten wir also eine Unmenge von kleinen Säckchen am Schluss :-). Für $15 lag sogar noch ein Mini-Grill drin. Voll ausgerüstet konnte es also los gehen. Nach 5 Stunden kamen wir dann auf dem Campingplatz im Grand Canyon an. Leider war es schon dunkel, aber problemlos konnten wir (also Adrian) den Camper dingfest machen und anschliessen. Natürlich musste auch gleich noch der Grill eingeweiht werden. Doch dies ging gründlich in die Hose :-). Der Holzkohlegrill geht halt nun mal nicht so schnell wie der Gasgrill zu Hause. Nachdem Adi mit Sprit nachgeholfen hat, hatten wir Spritflambierte Plätzchen. Da half auch der Schlusspurt in der Pfanne nichts mehr. Mir hatten die Plätzchen zu fest nach Sprit geschmeckt. Adrian hat zwei gegessen (aber vermutlich nur, weil er nicht zugeben konnte, dass sie nicht schmecken :-)). Es war auf alle Fälle nicht schlimm, denn die Beilagen (Reis und Salat) haben auch geschmeckt. Es war aber total friedlich, mit Kerzenschein konnten wir noch gemütlich draussen sitzen. Die Temperaturen hier sind extrem angenehm (nochmals 10 Grad kühler als in Las Vegas). Es ist total schön wieder selber das kochen zu können, auf was man Lust hat (ok, das Abwaschen müsste nicht sein). Aber wieder seine „eigenen Vierwände“ zu haben, fühlt sich gut an.

30. August – 2. September Grand Canyon
Die erste Nacht im Camper war ganz ok. Zwar ist das Bett etwas hart, aber es erinnert einem wenigstens an China und die Transsib :-)). Da ich alle Unterhosen aufgebraucht hatte, mussten wir heute zuerst mal Waschen. Zum Glück hat es in der Nähe eine Waschstation :-).
Pünktlich zum Mittagessen waren wir wieder zurück. Nach einem Früchteteller mit Muffins machten wir uns auf zu einer kleinen Wanderung. Wir erwischten den Wanderweg, welcher bis zum Colorado River runter geht. (Der Absteig dauert ca. 3-5 Stunden, der Aufstieg 5-8h). Da wir wussten, dass der Aufstieg doppelt so lange geht wie der Abstieg wanderten wir nur etwa eine halbe Stunde abwärts. Die Aussicht über Teile des Grand Canyons waren herrlich. Adrian musste mich natürlich provozieren und immer bis zum äussersten Rand gehen. Ich werde irgendwie Älter; die Höhe macht mir immer mehr Angst. Den Aufstieg schafften wir ebenfalls in einer halben Stunde und ich war froh, dass ich dies, mal ohne gross ausser Puste zu geraten, geschafft hatte.

Heute nahmen wir uns für die richtige Glut mehr Zeit und so hatten wir heute das erste richtige Grill-Fleisch (respektiv Hamburger) auf unserem kleinen Mini-Grill :-). Und es war lecker. In der Zwischenzeit haben wir uns auch im Camper eingerichtet und es lässt sich gemütlich drin leben…

Auch die zweite Nacht war etwas hart. Wir hoffen, wir gewöhnen uns schnell daran. Nach einem gemütlichen Frühstück (Adrian hat das Wasserkochen in der Mikrowelle entdeckt) nahmen wir den Shuttlebus und fuhren an das westliche Ende des Rim Trails. Auf der anschliessenden 10 Kilometer Wanderung entlang des Grand Canyons konnten wir die riesen Canyons immer wieder betrachten.
Um 16 Uhr waren wir dann wieder zurück im Camper und ruhten zwei Stunden aus, bevor es dann nochmals mit dem Shuttlebus zu einem Aussichtspunkt ging, um den Sonnenuntergang zu bestaunen. Und dann endlich war es soweit: die ersten Spaghetti im Camper :-). Yummi Yummi. Aber Adi hatte nicht so freude, denn er durfte heute nicht grillieren :-).

1. September: Heute war bereits der letzte volle Tag im Grand Canyon. Wieder nahmen wir es am morgen gemütlich und machten uns langsam auf zum Bright Angel Trail. Dieser Trail führt ebenfalls zum Colorado River. Wir wollten einfach eine 2-3 Stündige Tour machen. Während des Abstiegs konnten wir das Weglein auf das Plateau sehen und wir liebäugelten, dass wir es bis dorthin schaffen. Doch beim eigentlichen Ziel, nach gut einer Stunde trafen wir einen Ranger an und der sagte uns, dass es nochmals 2 Stunden bis dorthin sind. Dies wäre ja noch gegangen, aber der Aufstieg wäre dann nochmals ca. 5 Stunden lang gewesen. So machten wir eine längere Pause und sprachen etwas mit dem älteren Ranger, der seit 10 Jahren pensioniert ist und hier als Volunteer stationiert ist. Danach machten wir uns an den Aufstieg. Auch dieses mal schafften wir es in der fast gleichen Zeit wie der Abstieg. Gerne würde ich irgendwann mal zurück kommen und den 2-Tages Trip an den River machen (Adrians Begeisterung hält sich allerdings in Grenzen) :-).

Nachdem wir einen gemütlichen Nachmittag hatten, hat Adrian nochmals versucht den Grill anzuschmeissen. Dieses mal es war zwar schon viel besser (Potential zur Verbesserung ist noch vorhanden), aber das Fleisch war nicht wirklich gut. Hoffen wir, dass morgen mal beides stimmt: Glut und Fleisch :-). Da wir morgen früh los gehen Richtung Zion NP, werden wir heute wohl früh zu Bett gehen. Wir hoffen, wir haben morgen mal Internet- und Natelempfang, damit wir den Bericht auf das Internet stellen können :-). Ihr werdet ja sehen ob es funktioniert hat oder nicht. Bis bald.

Anzahl Reisetage: 4

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