Arches NP | 11. – 14.09.2011


Arches NP 11. – 14. September
Einerseits freuten wir uns auf den Arches Nationalpark, denn vom hören sagen her, musste dies ein wunderschöner Park sein. Doch andernseits heisst dass auch, dass es unser 2. letzter Nationalpark ist. Aber nachdem wir nun Miami defintiv gebucht haben, können wir doch noch einige Tage mehr Ferien geniessen.
Heute vor 10 Jahren war 9/11 und im Radio hören wir allerlei tragische Geschichten. Aber da wir nun für einige Tage kein Internet haben, werden wir auch nichts mehr mitbekommen. Denn hier im Arches haben wir einen wunderschönen Campingplatz mitten im Niergendwo. Da herrscht noch Weltfrieden. Da wir nun keinen Anschluss an Elektrizität und Wasser haben, müssen wir unseren Wasser- und Stomverbrauch etwas rationieren. Das grösste Problem ist wohl, dass unser Abwassertank etwas klein ist und wir diesen hier auch nicht leeren können. Da nützt der grosse Frischwassertank auch nicht viel ;-).

Nachdem wir unseren Stellplatz bezogen haben, machten wir uns noch kurz (!) auf einen kleinen Trail, der gleich bei uns anfängt. Doch aus dem Klein wurden doch wieder 4 Kilometer. (hört ihr Adrian brummeln :-)). Es war aber ein schöner Spatziergang und wir konnten so die ersten beiden Arches von über 2000 sehen. Zum Nachtessen gab es wieder mal Spaghetti. Yummi Yummi. Es herrschte eine so friedliche Stille, dass wir sogar Flügelschläge der Vögel hörten. Noch während dem Essen bekamen wir von einer Hirsch-Familie Besuch. Im Hintergrund stieg der Mond langsam in den Himmel. Das war ein herrlicher Anblick.

Heute hatten wir einen grossen (12km) Trail vor uns und Adrian ist mit dem falschen Bein aufgestanden. Oder vielleicht spührt er langsam den Vollmond? Oder war es, weil er gestern Abend beim Jassen verloren hat? Auf alle Fälle dachte ich mir, dass es lange 12km werden in dieser Stimmung :-). Doch zum Glück hellte sich seine Stimmung bald wieder auf, zumindest für einige Stunden. Nach ca. 1.5 Kilometern verpassten wir irgendwie den richtigen Weg. Aber da wir ca. 15 Leute waren, die den selben Weg liefen, konnten wir ja nicht so falsch sein. Nach einigen Metern schien es nicht mehr weiter zu gehen. Doch über die Felsen hinab ging es immer irgendwie. Doch bald merkten wir, dass es wirklich nicht der offizielle Weg war, so gingen wir abwärts und abwärts. Zurück konnten wir nicht mehr, denn es war zu steil. Vor uns waren 6 Franzosen, hinter uns kam dann niemand mehr. Ob der Rest wohl umgekehrt ist? Auf alle Fälle war auch Adrian mal um die Franzosen froh, denn wenn wir nur zu zweit gewesen wären, wäre es noch unheimlicher gewesen. Nach über einer Stunde kreuzten wir den offiziellen Weg und wir waren froh, dass wieder Leute entgegen kamen. Wir entschieden uns noch den grössen Umweg zu laufen, damit wir wenigstens noch das zu sehen bekommen, was wir beim Felsabsteigen verpasst haben. Aber auch der offizielle Weg war nicht ganz ohne. Über Felsen ging es wieder hinauf. Und es dauerte nicht lange, so verliefen wir uns wieder. Eigentlich hätten wir es bis dann wissen müssen. Denn der offizielle Weg hat als Wegweiser immer wieder Steinhäufchen. Langsam etwas genervt liefen wir also wieder retour. Und nach vier Stunden auf und ab, taten uns langsam die Beine weh. Und ein Ziel war noch nicht mal in Sicht. Wir kamen aber wieder auf den richtigen Weg. Da ich auch langsam keine Energie mehr hatte, wurde auch die Stimmung wieder schlechter. So lief Adrian dann voraus und ich hatte wenigstens meine Ruhe :-). Nach 5.5 Stunden kamen wir dann total Müde am Ziel an und ruhten in unseren Campingstühlen etwas aus. Leider habe ich nun auch mein Buch fertig. Adrian ist gottenfroh darüber. Denn was ich eins geweint habe während dem Lesen…. Ich habe auf alle Fälle nun wieder mehr Zeit zum schreiben :-). Denn ein neues Buch werde ich nicht kaufen, wir haben sowieso schon viel zu viel Gepäck. Wobei ich hätte ja noch das English Grammatik Buch irgendwo (das habe ich nicht mal ausgepackt :-)).
Während dem Entspannen vor dem Camper war in unserem ruhigen Ecken auf einmal ein reges gehen und kommen. Und auf einmal tauchte ein Car auf, der gerade mitten auf der Strasse bei uns gehalten hat. Aus dem Car kamen ca. 60 Kinder. Wo die alle untergebracht sind heute Nacht? Denn wir haben niergends grosse Zelte gesehen. Es kam dann auch noch ein Möbelwagen (wir vermuten, dort sind die Fahrräder drin für die 60 Leute). Vermutlich wird es nun nicht mehr so ruhig sein, wie die letzte Nacht und dabei waren wir froh, dass das Wochende vorbei war, denn dann ist es meistens etwas ruhiger in den Nationalparks…
Nach diesem verschwitzten Tag musste ich einfach eine Dusche nehmen (auch wenn der Abwassertank nur etwa 2 Duschen aushielt). Für den Abwasch konnten wir das Lavabo vom Campground benützen, so konnten wir den Tank noch etwas schonen.

Heute (13. September) hätten wir endlich mal ausschlafen können und zwar solange bis uns der Hinter weh getan hätte. Aber um halb 8 kam der Car wieder und hielt eine Stunde lang vor unserem Camper an. Natürlich stellte er den Motor nicht ab und da sich Adrian so darüber aufgeregt hat, musste er alles kommentieren, was wiederum mich wach hielt. Es war also nichts mit ausschlafen….
Beim kleinen Spatziergang spührten wir die Beine noch immer von gestern. So ruhten wir am Nachmittag in der Sonne aus. Für den Abend hatten wir eine 5km Wanderung bei Sonnenuntergang geplant. Weil dieser Arch der schönste im ganzen Park ist und es aber nur sehr limitiert Parkplätze hat, machten wir uns schon um 5 Uhr auf den Weg. Und glücklicherweise fanden wir beim 1. Anlauf einen Parkplatz. Nach dem Aufstieg warteten wir mit über 200 anderen Leuten über eine Stunde auf den Sonnenuntergang. Und schon wieder hatte ich ein bisschen den Höhenbammel. Aber es ging grad noch. Adrian nennt mich nur noch Schisshaas. Nicht mehr hinschauen konnte ich aber, als einer mit Flip Flops daher kam und immer weiter nach unten lief bis an die Kante, wo es wirklich nur das Loch runter ging. So habe ich nicht gesessen wie er anscheinen ausgerutsch ist und aus einem Flip Flop geflogen ist. Anscheinend konnte er sich gerade noch retten. Brrrr… Nachdem wir glaubten, dass das Licht nicht mehr besser wird, begaben wir uns wieder auf den Abstieg. So schafften wir es wieder vor der Dunkelheit zum Camper.

Auf dem Weg zum Yellowstone 14. September
Ratet, wer uns heute um halb 8 geweckt hat. Genau der Car. Aber dieses mal hat er den Motor abgestellt. Es scheint, als hätten sich andere daran auch gestört :-). Für heute hatten wir noch keine Unterkunft gebucht, wir schauen mal, wie weit wir kommen.
Nach knapp 2 Stunden fahrt, übernahm ich das Steuer. Das ging auch ganz gut. Zumindest bis zur Baustelle. Denn auf einmal waren wir auf einer vier Spurigen Autobahn. Die Spuren wurden immer holpriger und schmaler. Das Geschirr wurde öfters durchgeschüttelt. Aber alles blieb an seinem Ort. Ganz wohl war es mir nicht zum fahren, denn die grossen Trucks fuhren knapp an uns vorbei, als wäre ich eine Schnecke (dabei fuhr ich die erlaubte Geschwindigkeit). Nach 30 Kilometern zirkeln hatte ich die Nase voll und hielt beim nächsten Exit an. So musste Adi weiterfahren… (ich weiss die Männer sagen, typisch Frau, das war halb so schlimm / die Frauen verstehen mich wohl eher :-)). Beim nächsten Mc Donalds hielten wir, damit wir kurz im Internet schauen konnten, wo wir heute Übernachten können. Doch leider konnten wir keine Buchung über das Internet machen, so fuhren wir auf gut Glück zum Bear Lake und hofften, dass wir noch ein Plätzchen finden. Wir brauchen einfach einen Campground, wo es eine Dumpstation hat, damit wir unsere Tanks leeren können. Gut, wir hätten es auch so machen können wie zwei im Arches. Die haben doch einfach ihren WC Tank beim Abwasch-Lavabo geleert. Und nein, ich denke heute Abend beim Essen nicht daran, dass der Teller in diesem Lavabo gewaschen wurde :-).
Und heute wäre mir Adrian noch bald ab handen gekommen. Während ich im Camper gewartet habe, hat er das Tanken erledigt. Und die junge an der Kasse zeigte wohl Interesse an ihm und fragte ihn, ob er eine Familie hat. Er hat aber glücklicherweise gesagt, dass er eine Frau hat und ist bald wieder im Camper erschienen :-). Puh, Glück gehabt, er scheint also die Nase nach fast drei Monaten noch nicht ganz voll zu haben von mir :-).

Alle Leute, die wir getroffen haben, meinten, dass man in Salt Lake City nicht unbedingt Halt machen muss. Daher wollten wir einfach kurz hindurch fahren. Wie so oft in Amerika sind die Schilder an den Strassen so kurz vor Ausfahrt angeschrieben, dass man unmöglich mehr Spuren wechseln kann. So verpassten wir also Salt Lake City und wir hatten auch keine Lust mehr umzukehren. Verpasst haben wir wohl nur den Mormonentempel und eine der aufgeräumtesten Städte der Welt. So fuhren wir weiter zum Bear Lake. Irgendwie sah alles etwas ausgestorben aus. Und unser Navi führte uns zu einem grünen Fleckchen, wo aber kein Campground stand. Natürlich war ich da schuld, denn obwohl ich South Lake Boulevard eingegeben habe, ist North Lake Boulevard gekommen. Und ich hatte natürlich nicht genau geschaut. Also war umkehren gefragt. Doch per Zufall habe ich dann auf dem Print Screen den wir im Mc Donald gemacht haben, gelesen, dass der Campground nur bis zum Labor Day offen hat (und dieser war bereits vor zwei Wochen)…. So fuhren wir zum nächsten Campground. Dieser war leider nur für Members obwohl der Campground leer war, machte die Dame keine Ausnahme. Aber die nette Dame hat uns zwei andere Campgrounds in der Nähe aufgeschrieben und so fanden wir doch noch unser Plätzchen für heute Nacht :-). Leider ist das Wetter etwas schlecht, denn ansonsten wäre es ein sehr schöner Ort. Nachdem wir nun in den letzten zwei Wochen viele Bunte Felsen gesehen hatten, haben wir nun etwas heimische Natur um uns herum. Berge und See (wir könnten glatt irgendwo am Vierwaldstättersee sein).

Anzahl Reisetage: 3

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